Die Aspiranten von Saint-Cyr an der Militärparade zum französischen Nationalfeiertag in Mulhouse (F) 

am Montag, 13. Juli 2009

 

Text und Bilder: Fachoffizier Fabian Coulot

 

 

 

 

Es sind bereits über 200 Jahre vergangen als die französische Stadt Mulhouse noch zum Bistum Basel gehörte, aber immer noch heute werden Basler an die Militärparade in die Stadt Mulhouse eingeladen, welche am Vortag des französischen Nationalfeiertages stattfindet.

 

Die Basler Gruppe vom Artillerie-Verein Basel-Stadt ( Fachoffizier Fabian Coulot, Wachtmeister Bernard Wingeier, Frau Caroline Wingeier und Obergefreiter Matthias Milla) reiste am Montag, 13. Juli 2009 nach Mulhouse um mit den Kameraden der französischen Reserveoffiziersvereinigung in der Formation einzustehen. Die Basler Präsenz wurde noch durch Oberst Hansruedi Schaffhauser und Hauptmann Walter Bucherer von der Offiziersgesellschaft beider Basel verstärkt.

 

Um 17.45 Uhr war die Tribune vor dem Rathaus auf dem Place de la Réunion mit Familienangehörigen und Gäste aus Militär, Polizei, Feuerwehr und Politik besetzt und die Cérémonie begann. Zuerst wurden die Angehörigen der Feuerwehr aus Mulhouse mit der Ehrenmedaille des Innenministeriums für 35, 30, 25 und 20 Dienstjahre ausgezeichnet, danach erfolgte der Einmarsch von drei Militäreinheiten. 

Ganz in weisser Uniform die restlichen Soldaten der "Base Aérienne 132" aus Colmar Meyenheim, ihr letzter grosser Auftritt. Dieses Luftwaffen Einheit wurde im Juni aufgelöst, der Restbestand der Soldaten bleibt bis zur Uebergabe an eine Infanterie Einheit in Colmar stationiert.

Eine Abordnung des 3. Husarenregimentes der Deutsch-Französischen Brigade marschierte als nächste Formation auf den Platz und zu letzt ein 20-köpfiges Detachement unter dem Kommando von Capitain Matthieu Debas vom 2. Battaillon "Lieutenant Jean Carrelet de Loisy" von der Ecole spéciale Militaire de Saint-Cyr. Eine Augenweite die jungen Offiziersanwärter in ihrer perfekten Marschformation, singend mit gezogenen Säbel zu sehen.

Nachdem wir 1,5 Stunden in brühender Hitze in der Formation mehr oder weniger in Dauer-Achtung aufatmeten, verschoben wir uns nach Riedisheim wo der Bürgermeister zum Apero einlud. Mit 13 Kameraden ging der Schreibende und Obergefreiter Matthias Milla weiter in die Herberge au Zoo zum Nachtessen, nach dem Dessert verschoben wir uns weiter nach Zilisheim für einen letzten Umtrunk mit den Aspiranten von Saint-Cyr. 

 

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Geschichte der Saint-Cyr

 

Die Militärschule Saint-Cyr (ESM St-Cyr - Ecole Spéciale Militaire de Saint-Cyr), gegründet durch Napoleon im Jahre 1802, ist die Offiziersschule des französischen Heeres. Sie liegt seit 1945 in Coëtquidan in der Bretagne, 40km südlich von Rennes. Ihr Motto ist: „Ils s'instruisent pour vaincre“ (Sie lernen um zu siegen).

Am 1. Mai 1802 wurde in Fontainebleau eine militärische Fachschule, die École spéciale militaire, gegründet, die 1808 nach Saint-Cyr-l'École umzog. Die Schule wurde im Verlauf ihrer Geschichte mehrmals umgestaltet und bildete Anfang des 20. Jahrhunderts die Offiziere der Infanterie, der Kavallerie sowie für die Kolonialarmee aus. Die früheren Mitglieder der Schule gehörten stets zur Elite des französischen Offizierskorps. Die Schule bildete ein Bataillon zu sechs Kompanien. Kommandant war ein Brigade- oder Divisionsgeneral mit den Rechten eines Kommandierenden Generals. Nach erfolgreichem Abschluss traten die Zöglinge als Unterleutnants in das Heer ein.

Zu den berühmtesten Zöglingen zählen Philippe Pétain, der „Held von Verdun“ und spätere Staatspräsident, Charles de Gaulle, der zwischen 1908 und 1912 ausgebildet wurde und seit 1921 selbst als Lehrer an der Militärschule wirkte, und Jacques Massu, der „Held von Algier“.

 

 

 

 

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