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Salamonturm und Wohnburg in Visegrad |
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Visegrád (deutsch Plintenburg) ist eine Stadt (Stadtrecht seit 2000) im ungarischen Komitat Pest, ca. 40 Kilometer nördlich von Budapest an der Donau gelegen. Bekannt ist sie durch eine auf einem Bergkegel am Donauknie gelegene mittelalterliche Burg (im slawischen Sprachraum bedeutet više grad „hohe Burg“).
Schon die Römer erkannten die strategische Lage des Ortes und errichteten an dieser Stelle ein Legionslager zum Schutz der Grenzen der Provinz Pannonien. Während der Völkerwanderung hinterließen Germanen, Slawen und Hunnen ihre Spuren. Bis in das 9. Jahrhundert war der Ort Teil des Awarenreiches.
Zu Beginn des 10.
Jahrhunderts nahmen ungarische Stämme das Land in Besitz. 1009
wurde der Ort erstmals als Komitatssitz
unter seinem heutigen Namen erwähnt. Die noch vorhandenen römischen
Befestigungen wurden ausgebaut und verstärkt.
Nach dem Ende des Mongolensturms
ließ Béla
IV. die Burg Visegrád als Teil der Grenzsicherungen entlang der Donau
umfangreich erweitern.
1325 verlegte Karl
I. seine Residenz vom Temesvár
nach Visegrád. Auch nachdem 1408
Buda zur
ungarischen Hauptstadt wurde, behielt Visegrád seine Bedeutung und wurde weiter
ausgebaut. Seine Blütezeit erlebte Visegrád unter der Herrschaft von Matthias
Corvinus und seiner Frau Beatrix
von Aragón. Ab 1476
wurde die Burg im spätgotischen
Stil erneuert und von italienischen Künstlern um einen prunkvollen Renaissancepalast
erweitert.
1685
wurde die Burg von türkischen Truppen auf ihrem Rückzug fast völlig zerstört.
Unter der habsburgischen
Herrschaft siedelten sich im 18.
Jahrhundert deutsche Familien an und brachten Visegrád einen
wirtschaftlichen Aufschwung.
Mit dem erwachenden Nationalbewusstsein der Ungarn im 19.
Jahrhundert wurde auch Visegrád als Symbol der bedeutenden Geschichte des
Landes wiederentdeckt.
1934 begannen die
archäologischen Ausgrabungen der Königsburg.