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Die Kinizsi-Burg in Nagyvázsony |
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Nagyvázsony
Das hügelige Balaton Oberland ist reich an Burgruinen. Die Kinizsi-Burg in Nagyvázsony ist ein typisches Beispiel dafür, wie im Mittelalter ein adeliger Wohnsitz als Zentrum des Besitzes ausgebaut wurde. Die Familie Vezsenyi erbaute Mitte des 15. Jahrhunderts neben den Häusern des alten Dorfes den Wohnturm, der den Kern der Burg bildete, und den rechteckigen Hof. Der über 25 Meter hohe Wohnturm hatte sechs Etagen, unter den Raeumen mit Tonnengewoelbe dienten die Etagen als Wohnraeume für den Burgherren mit Gattin und der Burgwache. Die Blütezeit der Burg fiel in die 22 Jahre, als Pá Kinzsi in Anerkennung seiner Verdienste die Domäne 1472 von König Matthias zugesprochen erhielt, nachdem die Familie Vezsenyi ohne Nachkommen geblieben war. Der als "Türkenbesieger" gekannte Heerführer hatte es vom robusten Muellerlehrling zum General gebracht. Seinem Rang entsprechend wurde auch seine Burg wehrhaft gestaltet. Die Burg erhielt einen interessanten Grundriss, der aus drei ineinander verschachtelten Rechtecken bestand. Zum Schutz des Tores entstand später eine Rondella. Nach dem Tode Kinizsis wechselten die Besitzer der Burg häufig. Sie verlor mit dem Aufkommen der Feuerwaffen ihre Funktion und begann zu zerfallen. Zu ihrer Erschließung und Wiederherstellung kam es zwischen 1955-60. Das Nagyvázsonyer Gut erhielt 1649 der Vizegeneral Istán Zichy.